Mehr Meer - Projekt in Klasse 3
Volle Fa-a-ahrt, volle Fahrt voraus! Anker los, Segel hoch, in der Welt hinaus, volle Fa-a-ahrt voraus!
Auch wenn es keine Schiffsreise war, sondern nur eine kurze Busfahrt - mit einem Ohrwurm und vielen tollen Erinnerungen im Gepäck blicken die „Schildkröten“ auf eine tolle Woche am Strand zurück. Fünf aktionsreiche Tage bei warmem, sonnigem Wetter am Strand von Bockholmwik – was wünscht man sich mehr?!
Es wurde geschnitzt, gebohrt, gewickelt, geknotet, gemörsert, gematscht und phantasievoll mit allerlei Naturmaterialien gebastelt: Neben Grashalm-Pinseln zum Auftragen des feingemörserten Ziegelstein-Rouges und Eskimo-Muschel-Sonnenbrillen entstanden auch Mundharmonikas aus Ästen sowie neuartige Multifunktions-Werkzeuge wie beispielsweise Brotmesser mit eingebauter Flöte. Außerdem kann die Klasse nun einen selbstgebauten Fairness-Tomahawk ihr Eigen nennen, der als „Wanderpokal“ für besonders kameradschaftliches, faires Verhalten gegenüber den Klassenkameraden verliehen wird.
Die Schnitz“abfälle“ wurden eingesammelt, Trockenholz im Wald gesucht, und die Kinder bekamen eine Einführung, wie man mit Hilfe eines Zünderpilzes ein Feuer entfacht, über dem im Anschluss zur großen Freude aller hungrigen Mägen das Popcorn fleißig ploppte. Auch das am Abschlusstag über der Feuerstelle gebratene Eibrot war ein echter Genuss und fand begeisterte Abnehmer.
Ihr sportliches Geschick konnten die Kinder jeden Tag beim Bogenschießen beweisen, genauso wie ihre – bewundernswerte – Ausdauer und Geduld, wenn es darum ging, mit Reusen und selbstgebastelten Angeln Krebse und kleine Fische zu erwischen, um sie in Wasserbehältern näher beobachten zu können. So viel Zeit, wie einige Kinder durchs Wasser gewatet sind, wäre es kein Wunder, wenn sie mit schrumpeligen Füßen oder gar Schwimmhäuten zwischen den Zehen nach Hause gekommen sind…
Drei Strandtage standen zudem im Zeichen der Piraten: Aufgeteilt in zwei Gruppen haben die Kinder eine kurze Bilderbuch-Einführung genutzt, um die Geschichte dann gemeinsam in Form einer (oder mehrerer) kleiner zunächst improvisierten Szenen weiter zu „spinnen“ und mit coolem, feurigem Gesang zu untermalen. Dabei traf „Käpt’n Schwarzbart“ auch schon mal auf eine ihre Handtasche schwingende Oma, die mit Enkelin und dem liebsten und sehr wertvollen Mitbewohner – einer Schildkröte wohlgemerkt – auf einem Kreuzfahrtschiff überfallen wurde und von der Wasserschutzpolizei gerettet werden musste. Der Kreativität der Kinder war wirklich keine Grenze gesetzt, die Auseinandersetzung mit dem Inhalt der Szene(n) aber zugleich sehr intensiv, da die Schauspielenden immer wieder darauf bedacht waren, dass die Geschichte „ja einigermaßen logisch“ und damit auch für die später zuschauende Gruppe bei der „Aufführung“ verständlich sein müsste.
Neben einem großen Koffer voller Tücher, einfacher Kostüme und kleiner Requisiten haben die Kinder auch Strandfunde zu solchen umfunktioniert und ihre Szenen damit ausstaffiert. So wurde beispielsweise aus einem kleinen Gummiball und einem Stück Draht eine Laterne oder aus trockenem Seegras eine aparte Piratenfrisur.
Tolle gemeinsame Aktionen, ausgelassene „Geschichtenspinnerei“ und das Glück, in einer aktiven Woche an der frischen Luft die pandemiebedingten Einschränkungen für ein paar Stunden vergessen zu dürfen - das alles schweißte die Klasse zusammen und wird allen Teilnehmern in sehr guter Erinnerung bleiben. Um es mit dem Worten eines der Kinder zu sagen: „Das war die schönste Woche, die ich je erlebt habe.“
Eine kleine Anekdote zum Schmunzel-Schluss:
Nachdem ein Schüler auf der mittäglichen Busfahrt seinen Rucksack im Bus vergessen hatte – es sei dem Rucksack gegönnt, zusätzliche Runden zwischen Holnis und Flensburg gedreht zu haben – versuchte die Lehrkraft das Busunternehmen telefonisch über dieses Malheur zu informieren. Daraufhin fragte der Schüler: Warum telefonierst du? – Lehrerin: Weil dein Rucksack noch im Bus ist. – Schüler: Aber das bringt doch nichts. Mein Rucksack hat doch gar kein Handy. ;-)